Pioniere gründen Unternehmen in jungen Jahren

Pioniere gründen Unternehmen in jungen Jahren

Die Altersspanne der Firmengründer unter den Pionieren reicht von jung bis alt – vom 16-jährigen Jungspund bis zum 71-jährigen Staatsmann. Bereits mit 30 Jahren hat mehr als ein Drittel der Pioniere die erste Firma gegründet. Fast 80% der Pioniere rufen ihr (erstes) Unternehmen 40-jährig oder jünger ins Leben.
Der jüngste Pionier, Armand Dufaux (1883–1941)→ Bd. 46, ist gerade einmal 16 Jahre alt, als er mit seinem vier Jahre älteren Bruder Henri Dufaux (1879–1980)→ Bd. 46 die Société en Commandité H. & A. Dufaux & Cie. gründet. Noch als Studenten entwickeln sie einen leichten Explosionsmotor, der wie eine Tasche an ein Fahrrad montiert werden kann: den Motosacoche. Aus den Motorfahrrädern werden bald Motorräder. Motosacoche wird zu einer der berühmtesten Motorradmarken ihrer Zeit. Zu den Jungunternehmern zählt auch Jakob Furrer (1818–1889)→ Bd. 47, auf den die heutige Welti-Furrer AG in Zürich zurückgeht. Er gründet mit 22 Jahren seine eigene Fuhrhalterei. Bald bedient er nicht nur die ganze Schweiz, sondern auch Hamburg, Bremen und Genua. Als die Fuhrhalterei durch den Transport auf der Schiene verdrängt wird, sattelt Jakob Furrer auf den «Nahverkehr» mit dem Pferdetaxi um. Heute gehört die Welti-Furrer AG zur breit diversifizierten Knecht-Gruppe in Windisch.
In fortgeschrittenem Alter von 67 Jahren befindet sich der Ostschweizer Othmar H. Ammann (1879–1965)→ Bd. 41, als er sein eigenes Unternehmen gründet. Als versierter Ingenieur wandert er 1904 in die Vereinigten Staaten aus. Dort gewinnt er unter anderem die Ausschreibung für den Bau der George Washington Bridge in New York. Nach seiner Pensionierung betätigt sich Ammann zunächst als Berater und gründet 1946 zusammen mit einem Partner die heute noch weltweit tätige Ingenieurfirma Ammann & Whitney in New York. Pierre-Frédéric Ingold (1787–1878)→ Bd. 13 ist Erfinder von Werkzeugmaschinen für die Uhrenproduktion. Er wandert mit 58 Jahren in die USA aus. Seine Maschinen sind gefragt und tragen massgeblich zur Entwicklung der amerikanischen Uhrenindustrie bei. Da Ingold trotz aller Erfolge kein Kapital aus seinen Erfindungen schlagen kann, kehrt er in die Heimat zurück und entwickelt eine Fräsmaschine zur Bearbeitung von Zahnrädern. 69-jährig ist er, als er diese Erfindung patentieren lässt. Er verwertet sie in einer eigens dazu ins Leben gerufenen Firma noch fast 20 Jahre lang. Maurice Troillet (1880–1961)→ Bd. 31 legt erst im Alter von 71 Jahren den Grundstein für ein grosses Projekt. Der Walliser Jurist und Politiker führt ab 1951 das Syndikat, das gegen diverse Widerstände den Bau des Strassentunnels durch den Grossen Sankt Bernhard vorantreibt. Die Eröffnung des Tunnels 1964 erlebt Troillet nicht mehr.

Angaben in Prozent