Innovativer Metallgiesser
Kriege hemmen die wirtschaftliche Entwicklung. Die militärischen Investitionen führen aber auch zu technischen Entwicklungen, die später in zivilen Bereichen bedeutsam werden können. Ein Beispiel dafür waren die Brüder Samuel und Jean Maritz, die in der Nachfolge ihres Vaters, Johannes Maritz, seine militärischen Erfindungen weiterentwickelten. Daraus resultierten Feuerspritzen, Hafenanlagen und sogar die Voraussetzung für die ersten Dampfmaschinen.
Samuel Maritz, der älteste Sohn von Johannes Maritz, wurde nach einer auswärtigen Lehrzeit erster Gehilfe und Stellvertreter seines Vaters. Im Jahre 1733 übernahm er von ihm die Leitung des Genfer Wasserwerks und der Giesserei. Ab 1738 fertigte er Feuerspritzen unterschiedlicher Grössen an und erfand eine Maschine für das Einschlagen und Ausziehen von Pfählen bei Hafenanlagen. Für seine Verdienste um die Stadt Genf erhielt er im Jahre 1740 das Genfer Bürgerrecht.
Im Jahre 1748 bekam Samuel Maritz den Auftrag, die bernischen Artilleriegeschütze umzugiessen. Er zog also nach Bern, um diese Arbeiten unter strengster Geheimhaltung auszuführen. Die bernische Artillerie genoss damals einen internationalen Ruf, sodass auch der österreichische Kaiser Joseph II. auf seiner Durchreise dem Artilleriearsenal seine Aufwartung machte. Aber auch für die Städte Basel und Biel verfertigte Maritz verschiedene Geschütze. Zudem stellte er unterschiedliche Glocken, Feuerspritzen, Pumpen, Metallrollen für eine Druckerei und Werkzeuge her, bis er im Jahre 1775 seine Tätigkeit einstellte.