Revolutionärer Artillerie- und Maschinenbauer
Kriege hemmen die wirtschaftliche Entwicklung. Die militärischen Investitionen führen aber auch zu technischen Entwicklungen, die später in zivilen Bereichen bedeutsam werden können. Ein Beispiel dafür waren die Brüder Samuel und Jean Maritz, die in der Nachfolge ihres Vaters, Johannes Maritz, seine militärischen Erfindungen weiterentwickelten. Daraus resultierten Feuerspritzen, Hafenanlagen und sogar die Voraussetzung für die ersten Dampfmaschinen.
Jean Maritz lernte in Genf vom besten Mitarbeiter seines Vaters das Giessereihandwerk, bevor er 1733 mit seinem Vater nach Lyon zog. Im Jahre 1738 konnte Jean Maritz die Giessereiwerke in Strassburg übernehmen. In der Folge half er wesentlich beim Aufbau der französischen Artillerie mit. Dank seinen Bohrmaschinen konnten innert drei Jahren 3000 Geschützrohre geliefert werden, die dank ihrer Leichtigkeit ideal waren im aufkommenden Bewegungskrieg.
Aber auch Jean Maritz hatte zivile Aufträge ausgeführt. So war er unter anderem verantwortlich für das Giessen und Ausbohren von Zylindern beim Bau des Dampfmobils von Nicolas-Joseph Cugnot (1725–1804). Es ist erwiesen, dass erst die Zylinderbohrung von Maritz die fertigungstechnische Genauigkeit erbrachte, um eine Dampfmaschine, wie jene von James Watt (1736–1819), zu betreiben.