Der Salzpionier der Schweiz
Die Saline Schweizerhalle war die erste moderne Saline der Schweiz. Ihr Gründer Carl Christian Friedrich Glenck (1779–1845) stammte aus Schwäbisch Hall im heutigen Baden-Württemberg. Als Salzpionier ist er hierzulande wenig bekannt, obschon er der Schweiz das lebenswichtige Mineral im wörtlichen Sinne gebracht hat. Damit nahm die jahrhundertelange Abhängigkeit der Schweiz vom Ausland in Sachen Salz ein schlagartiges Ende.
Auch der Kanton Basel-Landschaft hätte sich ohne Glenck anders entwickelt. Denn die Gründung der Saline Schweizerhalle war die Initialzündung für die wirtschaftliche Unabhängigkeit des gerade erst gegründeten Kantons. Ohne Glencks Salzfund hätte sich das Industriegebiet Schweizerhalle mit der Farben- und Düngemittelindustrie kaum dergestalt herausgebildet – als Quelle von Arbeitsplätzen und Steuermitteln.
Glenck war ein Unternehmer durch und durch – im Unterschied zu den meisten Salzfachleuten seiner Zeit. Er hat in Deutschland und in der Schweiz fast nie im staatlichen Auftrag gebohrt, sondern so gut wie immer auf eigenes Risiko und auf eigene Rechnung. Es war auch die Ursache dafür, dass er zwischendurch am Rande des Konkurses stand und selbst den Dichterfürsten Goethe m einen Kredit anfragen musste, um weiter nach Salz suchen zu können.
Warum ist Glenck, diese so wichtige Persönlichkeit für die Schweiz, bislang eher verkannt worden? Einerseits hat der Bergbau in der Schweiz kaum Tradition und deshalb gehört das Salz nicht so klar zur kollektiven Identität wie zum Beispiel Banken, Uhren oder Schokolade. Andererseits war Glenck als Salinist und Unternehmer immer ein Grenzgänger, der vor allem unternehmerische Freiheit suchte, aber sich nie von einem Land vereinnahmen liess. Dies hat ihn lange für eine eher national orientierte Geschichtsschreibung schwer fassbar gemacht.