August Haefeli

1887–1960
«‹Gegen Ende April 1916 kamen die beiden ersten dieser lang erwarteten Apparate nach Dübendorf, wo sie sofort montiert und dann gebührend bestaunt wurden. Die Maschinen waren aber auch sehenswert, glichen sie doch in keiner Weise allem Herkömmlichen. Zwischen den beiden Tragflächen des Doppeldeckers lag ein kurzer Rumpf, der nach vorn über die Flügel herausragte. In diesem sass zuvorderst der Beobachter, dahinter der Pilot und anschliessend der Motor von 100 PS. Hinter den Tragflächen kreiste der Propeller.› Mit diesen Worten beschrieb ein Pilot der Schweizer Fliegertruppen den Haefeli DH-1 und damit den Beginn einer Ära: Von diesem Tag an bis 1940, also fast 25 Jahre lang, waren Flugzeuge des Konstrukteurs August Haefeli bei der schweizerischen Luftwaffe im Einsatz.»

Ein eigenwilliger Flugzeugkonstrukteur

Die Fliegerei steckte vor 100 Jahren noch in den Kinderschuhen, Bruchlandungen und andere Unfälle waren an der Tagesordnung. Doch dies hinderte die mutigen und kreativen Flugzeugpioniere nicht daran, immer neuere, sichere und leistungsfähigere Maschinen zu konstruieren. Einer von ihnen war August Haefeli (1887–1960), der von 1915 bis 1928 erster Flugzeugkonstrukteur der eidgenössischen Konstruktionswerkstätte in Thun (heute ein Teil der RUAG) war.

Seine Aufgabe war es, Flugzeuge ähnlichen Typs wie in Deutschland zu konstruieren. Mit dem DH-1, einem Doppeldecker mit Stahlrohrrumpf und stoffbespannten Holzflügeln, präsentierte er seinen ersten Prototypen. Es wurden in der Folge aber nur sechs solcher Flugzeuge gebaut. Vielfach kritisierten die Piloten, dass sich der Motor hinter der Besatzung befand, wodurch bei einer Bruchlandung die Mannschaft erdrückt werden konnte. Also konstruierte Haefeli dasselbe Flugzeug mit einem vorne liegenden Motor, den DH-2. Auch dieses wurde lediglich in sechsfacher Ausführung gebaut, bevor August Haefeli 1917 sein erfolgreichstes Flugzeug konstruierte: den Doppeldecker-Haefeli-3, kurz DH-3. 108 Maschinen dieses Typs wurden gebaut, zwei davon schrieben Schweizer Luftfahrtgeschichte. Am 8. Januar 1919 wurde die erste schweizerische Flugpostverbindung zwischen Dübendorf und Bern mit einem DH-3 eröffnet. Weit spektakulärer war die erste Gletscherlandung, die am 17. August desselben Jahres ebenfalls mit einem DH-3 auf dem Jungfraufirn stattfand. Der Pilot Robert Ackermann landete mit dem Passagier Arnold Isler aufgrund von Windböen einige Meter vor der provisorischen Piste, die am Vortag eigens dafür gestampft worden war. Der DH-3 sank auf der weichen Schneedecke ein und überschlug sich. Es genügte aber ein neuer Propeller und der DH-3 konnte tags darauf wieder nach Thun zurückfliegen.

Noch während des Ersten Weltkriegs wurde Haefeli mit dem Bau eines einsitzigen Jagdflugzeugs beauftragt, dem DH-4. Doch wie schon bei den ersten Flugzeugen wurde verschiedentliche Kritik geäussert, unter anderem bezüglich der zu geringen Geschwindigkeit für ein Jagdflugzeug. Haefeli hatte sichtlich Mühe, mit der Kritik umzugehen und schätzte auch die Ideen seiner Mitarbeiter nicht. Vom DH-4 wurde denn auch nur ein Prototyp gebaut. Das Nachfolgemodell DH-5 wurde erstmals in Halbschalen-Holzbauweise konstruiert. Nach anfänglichen Kinderkrankheiten entwickelte sich dieser Doppeldecker zu einem zuverlässigen und geschätzten «Arbeitspferd» der Schweizer Luftwaffe. Die weiteren Flugzeugkonstruktionen von Haefeli waren nicht erfolgreich. Nach einem tödlichen Unfall mit einer Haefeli-Maschine, der durch Konstruktionsmängel verursacht wurde, trat August Haefeli 1928 als Flugzeugkonstrukteur zurück.

August Haefeli arbeitete fortan bei der Maschinenfabrik Vogt in Oberdiessbach und später als Inhaber der Firma «Construction Mécanique» in Villeneuve. 1948 zog er mit seiner Familie zurück nach Thun, wo er ein Studien- und Konstruktionsbüro eröffnete. Nach einem reichen, von zahlreichen Hochs und Tiefs geprägten Leben starb August Haefeli am 5. Juni 1960 an Magenkrebs. Übermorgen, am 29. Januar, könnte er seinen 130. Geburtstag feiern.

Nachdem La Nicca die Ursache des Geschiebes, das massgeblich zu den Überschwemmungen der Linthebene führte, in den Glarner Wildbächen fand, regte er zu deren Verbauung an. In Zusammenarbeit mit dem österreichischen Fachmann Joseph Duile wurde der Kanton Glarus auf dem Gebiet der präventiven Wildbachverbauungen führend. Dies bedeutete einen epochemachenden Übergang von der Symptom- zur Ursachenbekämpfung im Hochwasserschutz.

Im hohen Alter von 84 Jahren durfte Richard La Nicca die Eröffnung des Hagneck-Kanals, der das Herzstück der Juragewässerkorrektion bildete, miterleben. Er verstarb fünf Jahre später am 27. August 1883 in Chur.

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