Mechaniker von Dampfmaschinen
Johann Jakob Lämmlin (1805–1854) wurde 1805 in Schaffhausen als Sohn einer angesehenen und einflussreichen Familie geboren. Er bereiste England und die Vereinigten Staaten und erschuf als Mechaniker Dampfmaschinen von hoher Qualität. 1832–1834 trat er als Reparateur für das oft in Schaffhausen anlegende, badische Schiff «Helvetia» in Erscheinung. Caspar und Lämmlin lernten sich über die erste Badische Dampfschifffahrtsgesellschaft in Schaffhausen kennen, worauf sie beschlossen, eine Gesellschaft zu gründen.
Ziel war ein Dampfschiff für den Zürichsee, und zwar ein eisernes aus England, das damals führend war im Dampfschiffbau. Zur Finanzierung legten sie ihr Geld zusammen und erhielten auch aus Zürich und Rapperswil finanzielle Gutsprachen. Nach und nach kamen private Geldgeber dazu, namentlich Caspar Escher (1775–1859), der letztlich wohl etwa 30 Prozent des notwendigen Kapitals beisteuerte.
Am 19. März 1834 stellten sich Caspar und Lämmlin offiziell als «Unternehmer der Dampfschifffahrt für den Zürich- und Walensee» vor. Danach erteilten sie der Firma «William Fairbairn» in Manchester den Auftrag, ein eisernes Raddampfschiff zu bauen. Bereits Ende September 1834 begann der abenteuerliche Transport des Dampfschiffes in die Schweiz. Zunächst wurde das Schiff demontiert und auf dem Landweg von Manchester an die Nordseeküste gebracht. Von dort ging es über die stürmische Nordsee und den Ärmelkanal. Nach einer hindernisreichen Fahrt über den noch völlig unkorrigierten, teilweise wilden, streckenweise aber auch sumpfigen Rhein erreichte das Schiff Augst oberhalb Basels. Dort wurde es wieder demontiert, um auf sperrigen Fuhrwagen nach Zürich zu transportieren, wo es von der Firma «Escher Wyss & Co.» zusammengebaut wurde.
Am 20. Juni 1835 wurde die «Minerva» vom Stapel gelassen werden und bereits am Sonntag, 19. Juli 1835, fand die feierliche Eröffnungsfahrt mit 180 zahlenden Passagieren statt – offenbar ohne vorherige Probefahrten! Ab dem 24. Juli 1835 verkehrte die «Minerva» fahrplanmässig auf dem Zürichsee. Bereits 1839 wurde das Schiff auf den Walensee verbracht, wo es nach einiger Zeit auf den Namen «Splügen» getauft wurde. Ab dem 9. Oktober 1860 wurde es wieder auf dem Zürichsee eingesetzt und 1863 ausser Dienst gestellt.